Der erste Hippie, Lebensreformer, Schreibreformer und Vegetarier in der Region.
Pastorentochter Milli Klatt erinnert sich: „Gustav Nagel schrieb alles klein. Er hatte sich in Arendsee in der Altmark, an einem beliebten Ausflugsee, ein Haus aus Zement gebaut, soviel ich erinnere in griechischem Stil. Es gelang ihm nicht, seine wechselnden Frauen von seiner Gesundheitsmethode zu überzeugen und sie verließen ihn, nachdem die neugeborenen Kinder starben, weil er sie gleich nach der Geburt in den See tauchte.
Auf einer Propaganda-Postkarte, die seinen nicht unsympathischen Kopf zeigte, standen Verse. Einige davon gebe ich hier wieder:“
„die völker star-n in waffen
als gings zum schlachtefeste
und brach ligt gutes schaffen,
das weib will-s kind nicht, s-beste.
mein got, wi soll das enden,
folgt keiner meinem rufe?
deutsch christlich wird sichs wenden,
gets aufwärts stuf um stufe.
drum komt, reicht mit die hände,
jungfräulich im schmuk der mirte.
das-s folk glük widerfände
fereint, wo jesus hirte.
gnade fon got und leben
wird in meinem bunde.
seid bräutlich got ergeben,
dann schägt des glükkes stunde.“
(arendsee i. altmark, gustav nagel,
deutsch-kristliche mittelstands folkspartei)
„Man sieht, er hatte wie im ersten Vers auch neuzeitliche Ideen.
Über Gustav Nagel gibt es viele Infos im Netz und auch im Heimatmuseum in Arendsee, 20 Minuten Fahrt von Woltersdorf entfernt.